Die Wall of Change ist ein einzigartiges Kommunikationsprojekt, um nachhaltigen Tourismus/Hotellerie weiter voranzubringen. Die Wall motiviert auf besondere Weise Gäste und Kollegen nachhaltiger zu handeln, denn sie stellt basierend auf psychologischen Grundsätzen und außergewöhnlichem Design die über 230 von uns umgesetzten Nachhaltigkeitsmaßnahmen dar. Die hohe Transparenz und einfachen und klaren Beschreibungen machen es leicht die Maßnahmen zu kopieren, skalieren und nachzuahmen. 
Sie besteht zum einem aus einer digitalen Version auf luise.eco und zum anderen aus einer analogen vor Ort im Hotel.
Eine ausführliche Beschreibung des Projekts gibt es hier folgend:

The Wall of Change – Schritt für Schritt zum Hotel der Kreisläufe

Projekte wie unsere nachwachsenden Hotelzimmer haben uns, das Hotel Luise, zu einem Leuchtturmbetrieb für Nachhaltigkeit in der Hotellerie gemacht, doch schon seit den 1980er Jahren stehen wir für verträgliches & ganzheitlich nachhaltiges Wirtschaften. Auf unserem Weg zum Vorzeigebetrieb haben wir viele wertvolle Erfahrungen gesammelt und uns (nicht nur) in Sachen Nachhaltigkeit stetig weiterentwickelt. Wir möchten mit unserer Wall of Change daher nicht nur die öffentlichkeitswirksamen Projekte veranschaulichen, sondern vor allem auch die vielen, vielen unsichtbaren Maßnahmen sichtbar machen, die uns dorthin gebracht haben, wo wir heute stehen. Wir wollen diese für andere Betriebe & Interessierte zugänglich machen, um ihnen auf ihrem eigenen Weg in eine grünere Zukunft Umwege und Fehler zu ersparen, die wir auf unserer Reise machen mussten. Wir möchten durch die Bereitstellung unseres Wissens & unserer Erfahrungen zum Nachahmen anregen. Unser persönliches Ziel dabei ist es, das „Hotel der Kreisläufe“ zu werden und damit zu beweisen, dass es durchaus möglich ist, die drei Kompenenten Mensch, Natur und (ökonomische) Ressourcen in Einklang zu bringen. 

Unser persönliches Ziel dabei ist es, das „Hotel der Kreisläufe“ zu werden (…)

Die inzwischen über 230 Einzelmaßnahmen, die wir als Hotel Luise im Namen der Nachhaltigkeit bei uns im Betrieb umgesetzt haben, werden anhand der Wall of Change öffentlich dargestellt, evaluiert und im besten Fall von anderen Unternehmen reproduziert. Mit unserem Projekt zielen wir auf eine breite Vernetzung mit Partner*innen und anderen Firmen ab, die durch den fachlichen Austausch und die Anhäufung von Wissen & Erfahrungen vieler Beteiligter ein Geflecht an innovativen, verträglichen Konzepten hervorbringen kann. Darüber hinaus möchten wir aber auch Einzelpersonen durch die öffentliche Darstellung dazu anregen, ihren Alltag nachhaltiger zu gestalten. Viele unserer Maßnahmen lassen sich auch ins private Umfeld übertragen. 

Aber nicht nur der praktische, auch der emotionale Aspekt ist ein wichtiger Pfeiler des Konzepts, um unsere Gäst*innen am richtigen Punkt abzuholen: Der/die Gäst*in von heute – und noch viel mehr der von morgen – definiert seinen/ihren Hotelaufenthalt nicht mehr über rein materielle Werte, sondern über Emotionen und Erlebniswelten, die sich ihm/ihr entfalten. 
Dass diese Erlebniswelten nicht auf Kosten anderer Menschen, der Natur oder endlicher Ressourcen entstehen dürfen, sondern diese ganz im Gegenteil miteinander in Einklang bringen müssen, ist für uns selbstverständlich. Erlebniswelten sollen das Kreislaufkonzept, welches wir als Hotel anstreben, daher greifbar machen und mit emotionalen Werten für die Gäst*innen koppeln. 
Basierend auf bestehenden Konzepten wie den drei Säulen der Nachhaltigkeit, dem Cradle-to-Cradle- Prinzip und der Gemeinwohlökonomie, geht es uns mit der Idee des „Hotels der Kreisläufe“ um die Grundprinzipien eines selbsterhaltenden Ökosystems: Das „Hotel der Kreisläufe“ kennt keinen Müll, es kennt nur Ressourcen.

Das „Hotel der Kreisläufe“ kennt keinen Müll, es kennt nur Ressourcen.

Das „Hotel der Kreisläufe“ kennt keinen Ressourcenverbrauch, es kennt nur Ressourcennutzung. Nicht erst unsere „nachwachsenden Hotelzimmer“, die vollständig nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip entwickelt wurden, haben uns auf diesen Weg gebracht. Jenes definiert eine konsequente Kreislaufwirtschaft im Produktdesign, die voraussetzt, dass alle Materialien, aus denen ein Produkt besteht, in die Natur zurückgeführt oder für die Herstellung eines neuen Produktes wiederverwendet werden können. Durch diese Ausrichtung stellen unsere „nachwachsenden Hotelzimmer“ den Startpunkt unserer Reise zum „Hotel der Kreisläufe“ dar. Als solches möchten wir uns zum Inkubator einer einer zukunftsfähigen Art des verträglichen Wirtschaftens entwickeln. 

Das Nachwachsende Hotelzimmer im Hotel Luise

Durch die Bündelung unserer Maßnahmen bis hin zum Gesamtkonzept „Hotel der Kreisläufe“, wollen wir Ressourceneffizienz als Erfolgsmodell etablieren. Durch Einbindung aller Zielgruppen positionieren wir uns als Ort der erlebbaren, nachhaltigen Unternehmensführung und nutzen das Marketing unserer persönlichen Philosophie dafür, auch anderen zu beweisen, dass es sich bei unserem Unternehmenskonzept um ein erfolgreiches Zukunftsmodell handelt. Die Geschichte unseres Hotels, die den Erfolg unseres konsequenten Denkens und Handelns verdeutlicht, ist der beste Beweis hierfür. Doch auch in Zukunft werden wir uns selbstverständlich nicht auf diesem Erfolg ausruhen, sondern unsere bestehenden Maßnahmen stetig hinterfragen sowie diese um neue Ansätze ergänzen, um uns konsequent weiterzuentwickeln. 

Projektbestandteile

Um die Komplexität dieses Projektes etwas zu verringern, haben wir das Projekt in drei Teilbereiche gegliedert. 

1. SUBSTANZ: Die mehr als 230 Nachhaltigkeitsmaßnahmen bilden das Fundament der Wall of Change. Es sind alles getestete, von uns kuratierte Werkzeuge in unserem Nachhaltigkeitskonzept. Wir möchten hiermit weder Anspruch auf Vollständigkeit erheben, noch suggerieren, dass es sich immer um die einzige & beste Lösung gehandelt hat. Alle vorgestellten Lösungen haben sich in unserem Fall aber als erfolgreich erwiesen. 

2. DOKUMENTATION: Bevor diese vielen Projekte tatsächlich kommuniziert werden können, ist eine sorgfältige Dokumentation notwendig. Es schafft sowohl Transparenz, als auch einen wirklichen informativen Mehrwert, wenn bestimmte Parameter angegeben sind. Hierzu haben wir uns für folgende Punkte entschieden: Der Projektzeitraum, da manche Projekte in der Vergangenheit liegen oder noch in der Umsetzung sind. Die Partner*innen, um Nachahmer*innen direkt potenzielle Vernetzungen und praktische Lösungen zu bieten. Die SDGs (Sustainable Development Goals der UN), um die Auswirkung der Projekte auf die entsprechenden Handlungsfelder zu verdeutlichen. Und natürlich eine Kurzbeschreibung der wichtigsten Herausforderungen oder Bausteine.

3. KOMMUNIKATION: Um diese vielen Projekte übersichtlich zu bündeln, ist ein innovatives Konzept gefragt. Früher besaß das Hotel eine lange Liste, dann eine Mindmap, um die Projekte darzustellen. Doch das war aus unserer Sicht zu sachlich, zu unemotional und wurde nicht dem Drang etwas Neues zu entdecken gerecht. So entstand die Idee der Wall of Change.
Diese existiert nicht nur als digitale Website, sondern gibt es auch physisch in der Lobby des Hotels. Die Überschriften der einzelnen Maßnahmen wurden dafür auf Holzblätter graviert und anschließend an einer Wand platziert. Dadurch entsteht eine optisch sehr ansprechende Installation, die die Neugier aller Gäste weckt. Inspiriert von den Blättern eines Baumes, von fern betrachtet alle sehr ähnlich, kann man in jedem Blatt von Nahem etwas neues entdecken. Die Blätter bewegen sich im Wind, wodurch der Eindruck eines organischen Gebildes verstärkt wird. Durch einen kleinen Text, welcher einen Link enthält, wird auf die digitale Wall of Change aufmerksam gemacht auf der die Interessierten alle weiteren Informationen finden. Diese Wand vor Ort gilt als emotionaler „Entry Point“, der das Interesse wecken soll, um dann die digitale Wall of Change zu besuchen.

Wie setzt sich unser Projekt von anderen ab, was ist innovativ an unserem Ansatz? 

Die „Wall of Change“ bietet zum einen eine einfache Möglichkeit für alle Zielgruppen, sich über erfolgreich angewandte Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu informieren und das sowohl vor Ort, haptisch & greifbar, aber auch digital und somit für alle jederzeit von überall zugänglich. Zum anderen zeichnet sie sich durch die Tatsache aus, dass die abgebildeten Maßnahmen nicht lediglich Empfehlungen bzw. eine Ideensammlung darstellen, sondern es sich um tatsächlich umgesetzte Projekte und Konzepte handelt, die sich bei uns in der Praxis als erfolgreich erwiesen haben. Somit dient sie nicht nur als Inspirationsquelle, sondern vereint diese noch zusätzlich mit den Erfahrungen, die mit den einzelnen Ideen bereits gemacht wurden. Wir ersparen anderen somit im Zweifelsfall das Trial-and-Error-Prinzip, nach dem neue & innovative Ansätze oft getestet werden müssen und das häufig eine Hemmschwelle darstellt, sich im Sinne der Nachhaltigkeit mit alternativen Konzepten auseinanderzusetzen. Dies erleichtert die Übernahme unserer Ideen und steigert so die Nachahmungsquote.
Wir erhoffen uns, auf diese Weise viele andere Unternehmen zu Überzeugungstäter*innen zu machen, wie wir es sind. 
Das Hotel der Kreisläufe, welches wir durch unser Projekt zu erreichen anstreben, ist ein bisher einzigartiges Konzept. So weit uns bekannt, sind wir das erste Hotel überhaupt, das versucht, ein technisches Konzept (Cradle-to-Cradle) mit Grundlagen aus der Nachhaltigkeits- und Umweltpsychologie zu vereinen. Alle Einzelmaßnahmen und Teilprojekte werden auf dieser Basis in einen ganzheitlichen Kontext gesetzt. Auch die Entwicklung unserer Erlebniswelten für Gäst*innen beruht auf dem Prinzip der Ganzheitlichkeit. Wir setzen dabei auf psychologische Konzepte wie das des biophilen Designs, Nudging und Reziprozität
Das Hotel der Kreisläufe, welches wir als Vision sehen, vereint viele zukunftsfähige Ideen und Ansätze in sich. Ein umfassendes Kommunikationskonzept in Form der „Wall of Change“, das all diese zusammenfasst und in ihrer Komplexität reduziert, macht sie für jeden zugänglich und verständlich. Denn nur so können wir andere für unsere Ideen begeistern und zum Nachahmen anregen. 
Die „Wall of Change“ soll auch kleine Maßnahmen sichtbar machen, die sonst untergehen. Gerade diese können jedoch leichter nachgeahmt werden als die oft beworbenen Großprojekte. 

Hier geht es zur ausführlichen Beschreibung der Wall of Change.

Umsetzungszeitraum: Seit 2022

Partner:
Fa. birke und partner
Holz Frank

SDGs: 4,13

2023 hat das Hotel Luise für die Wall of Change den ADAC Tourismuspreis Bayern Sonderpreis Nachhaltigkeit erhalten. Foto von rechts nach links: Christian Zwanziger, (tourismuspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen im Bayerischen Landtag); Ben Förtsch (Geschäftsführer Creativhotel Luise und Preisträger); Claudia Mitchell (Bayern Tourismus Marketing GmbH); Ralf Barthelmes (DEHOGA Bayern); Herbert Behlert (Vorsitzender ADAC Nordbayern e.V.); Karl-Heinz Ach (Vorstand Touristik ADAC Nordbayern e.V.)